Klimawandel treibt Menschen in die Flucht: Geisterstädte als Mahnmal

Montag, 25 November 2024 14:11

Der Klimawandel führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels, extremen Wetterereignissen und unbewohnbaren Gebieten. Dadurch entstehen weltweit Geisterstädte, die Menschen verlassen mussten. Der Artikel beleuchtet fünf Beispiele und die Folgen für den Tourismus.

illustration Klimawandel Illustration Resor Ski Chacaltaya

Die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit spürbar, und einige Orte sind bereits zu Geisterstädten geworden, verlassen von ihren Bewohnern. Die steigende Häufigkeit und Intensität von Überschwemmungen, Dürren, Stürmen, Waldbränden und extremen Temperaturen zwingen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen.

Der Klimawandel treibt Menschen in die Flucht

Gaia Vince, Autorin von "Nomad Century: How Climate Migration Will Reshape Our World", erklärt: "Wir sehen bereits, wie Menschen aus Gebieten abwandern, die am stärksten von Stürmen, steigendem Meeresspiegel, Überschwemmungen und auch von andauernden Waldbränden und dem Einatmen des Rauches betroffen sind." Sie nennt die Waldbrände in Hawaii, Kalifornien und Australien sowie die Überschwemmungen in Bangladesch als aktuelle Beispiele für die Folgen des Klimawandels.

Vince stellt fest: "Wie viele Menschen werden nach den Bränden nach Lahaina in Hawaii zurückkehren? Ich glaube nicht, dass 100% der Menschen zurückkehren werden. Einige werden nicht mehr zurückkehren können." Die Vertriebenen sehen sich gezwungen, ihre Traditionen, Familien und Freunde, ihre Ahnengrabstätten und ihre Sprache aufzugeben, weil ihre Heimat unbewohnbar geworden ist. Dies ist eine traumatische Erfahrung, die sie schwer belastet.

Die Vereinten Nationen (UN) schätzen, dass jährlich über 20 Millionen Menschen aufgrund extremer Wetterereignisse ihre Häuser verlassen müssen. Wissenschaftler prognostizieren, dass bis zum Ende des Jahrhunderts 3 bis 6 Milliarden Menschen außerhalb der am besten geeigneten Gebiete leben werden.

Der Tourismus im Wandel

Im traditionellen Tourismus sind vom Klimawandel betroffene Gebiete weniger attraktiv für Urlauber. Skigebiete in den Alpen, die nicht mehr genügend Schnee haben, oder Spanien und der Mittelmeerraum, die unter Hitzewellen und tödlichen Waldbränden leiden, verlieren an Anziehungskraft.

Jedoch gewinnen "Dunkeltourismus" - eine Form des Tourismus, die sich mit Themen wie Tod, Katastrophen und Verbrechen beschäftigt - und Geisterstädte, die durch den Klimawandel entstanden sind, zunehmend an Interesse. Philip Stone von der University of Central Lancashire, Leiter des Institute for Dark Tourism Research, erklärt: "Es gibt eine inhärente Faszination für Zerstörung, und die Überreste der Vergangenheit erzählen oft Geschichten über unsere Fehler und unser Unglück." Er fügt hinzu: "Der Klimawandel wird unweigerlich zum Tod von Landschaften führen, die wir betrauern werden, und wir werden den Niedergang unserer Umwelt beklagen."

Fünf Beispiele für Geisterstädte weltweit

Hier sind fünf Beispiele für Geisterstädte, die durch den Klimawandel entstanden sind:

  1. Vunidogoloa, Fidschi: Als Inselstaat ist Fidschi besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels, wie den Anstieg des Meeresspiegels und starke Stürme. Dies hat dazu geführt, dass die Regierung Dutzende von Küstengemeinden ins Landesinnere verlegen musste. Das kleine Küstendorf Vunidogoloa auf Vanua Levu, der zweitgrößten Insel des Landes, war das erste Dorf, das 2014 auf einen Hügel umgesiedelt wurde. Zurück blieb ein verfallenes, von Wildwuchs überwachsenes Dorf.
  2. Isle de Jean Charles, Louisiana, USA: Wie in Fidschi ist auch die Küstenregion von Louisiana vom steigenden Meeresspiegel betroffen. Darüber hinaus verschlimmern Küstenerosion und Hurrikane, die durch den Klimawandel ausgelöst werden, die Situation. Die Insel Isle de Jean Charles in der Bucht von Mexiko, etwa 129 Kilometer südlich von New Orleans, erstreckte sich einst über 22.000 Hektar. Heute sind nur noch 320 Hektar übrig.
  3. Cotul Morii, Moldawien: Moldawien gilt als eines der Länder in Europa, das am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Das Land ist verschiedenen Klimarisiken ausgesetzt, darunter Hitzewellen, Dürren, Stürme und Überschwemmungen. Die Auswirkungen von Überschwemmungen beeinträchtigen die Landwirtschaft stark und verursachen erhebliche Schäden und Kosten.
  4. Chacaltaya, Bolivien: Chacaltaya war einst das höchstgelegene Skigebiet der Welt, mit Hütten auf etwa 5.300 Metern Höhe am Berg Chacaltaya. Das Skigebiet wurde in den 1930er Jahren eröffnet und lockte jahrzehntelang Skifahrer und Schlittenfahrer im Winter an.
  5. Valmeyer, Illinois, USA: Die kleine Stadt Valmeyer in Illinois, USA, wurde 1993 von einer großen Überschwemmung des Mississippi getroffen. Die Überschwemmung zerstörte den Großteil der Gebäude der Stadt.

Die Folgen des Klimawandels sind greifbar und führen zum Verlust von Heimat und Lebensgrundlage für Millionen Menschen. Geisterstädte wie Vunidogoloa, Isle de Jean Charles, Cotul Morii, Chacaltaya und Valmeyer sind ein Mahnmal für die Dringlichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen und die Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Gesellschaft zu mindern.

Warum mussten die Bewohner von Vunidogoloa umziehen?

Die Bewohner von Vunidogoloa mussten umziehen, weil der steigende Meeresspiegel und starke Stürme ihre Heimat unbewohnbar gemacht haben. Vunidogoloa liegt an der Küste und war besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels.

Was ist die Hauptursache für den Verlust von Land auf Isle de Jean Charles?

Der Verlust von Land auf Isle de Jean Charles ist auf eine Kombination aus dem steigenden Meeresspiegel, Küstenerosion und Hurrikanen zurückzuführen, die durch den Klimawandel verstärkt werden.

Welche Folgen hat der Klimawandel für den Tourismus in Skigebieten?

Der Klimawandel führt dazu, dass Skigebiete in den Alpen weniger Schnee haben. Dies macht sie weniger attraktiv für Urlauber und führt zu einem Rückgang des Tourismus.

Welche Orte haben unter den Folgen des Klimawandels gelitten?

Die Folgen des Klimawandels sind weltweit spürbar. Der Artikel nennt Beispiele wie Vunidogoloa in Fidschi, Isle de Jean Charles in Louisiana, Cotul Morii in Moldawien, Chacaltaya in Bolivien und Valmeyer in Illinois.

Was ist die Definition von "Dunkeltourismus"?

Dunkeltourismus ist eine Form des Tourismus, die sich mit Themen wie Tod, Katastrophen und Verbrechen beschäftigt. Geisterstädte, die durch den Klimawandel entstanden sind, werden zunehmend zum Ziel von Dunkeltouristen.

Der Klimawandel prägt unsere Welt

Der Klimawandel führt nicht nur zu extremen Wetterereignissen, sondern hinterlässt auch tiefgreifende Spuren in unseren Gesellschaften. Geisterstädte sind ein eindrückliches Symbol für die Verluste, die der Klimawandel verursacht. Sie fordern uns dazu auf, entschlossen gegen den Klimawandel zu kämpfen und uns für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.

Ähnliche Artikel

Fuji-san Ohne Schnee: Enttäuschung für Touristen
Phuket Kämpft Mit Wachsenden Müllproblem
Japan erneut zum „Besten Reiseziel“ gekürt
Mallorca kämpft gegen illegale Ferienwohnungen mit Wasser- und Stromabschaltung
Warum hat Island keine Züge?
Titanic Museum: Ein Tauchgang in die Geschichte des Schiffs der Träume
Mallorca im Alarmzustand: Heftige Regenfälle drohen
Lipsi: Ein Stück vom Paradies in der Ägäis
Zeit teilen: Eine intelligente Alternative zum Hotel für Vielreisende
Entdecken Sie die verborgenen Schätze von Paris
Die besten Orte, um Diwali in Malaysia zu erleben
Dunedin Airport begrenzt Abschiedsumarmungen auf drei Minuten